Donnerstag, 18. Dezember 2025
Wo stehe ich?
builtapoet, 02:07h, 2 Aufrufe
Ich bin ein erwachsener Mann. Solider Job. Klare Ziele. Eine wundervolle Zeit auf Reisen. Und Freunde, die sich wie Familie anfühlen.
Und trotzdem: Ich fühle mich oft einsamer als je zuvor.
Wo stehe ich? Am Anfang von etwas Großartigem? Am Rand von etwas, das kippt? Inmitten eines Strudels, der leise, aber konsequent zieht? Oder war das jetzt schon alles - das ganze Leben, einmal um den Block und wieder zurück?
Ich habe einen soliden Job. Der Weg dorthin war steil und steinig - aber ich bin ihn gegangen. Nicht immer geradeaus. Manchmal bin ich ausgewichen, weil der direkte Anstieg mich psychisch und körperlich überfordert hatte.
Früher hat sich das nach Niederlage angefühlt. Nach Aufgeben. Heute weiß ich: Nicht jede Kurve ist eine Schwäche. Manchmal ist sie die einzige Form von Stärke, die lange durchhält. Man muss nicht dauerhaft gegen sich selbst und die Kontrolle anderer ankämpfen. Man muss sich nur zu sich selbst bekennen. Und eine Balance finden, die nicht nur Leistung, sondern auch Gesundheit erlaubt.
Ich habe klare Ziele. Ziele, die in der heutigen Zeit fast altmodisch wirken - so angestaubt, als gehörten sie eher in eine Bibliothek als in einen Instagram-Feed.
Ich habe den Traum von einer Familie. Einer Frau, mit der das Leben nicht nur organisiert, sondern gefühlt wird. Kindern. Einem Zuhause. Grillpartys, die nicht nach Pflichtprogramm schmecken, sondern nach Sommer und Zugehörigkeit.
Ich wünsche mir in meinem Leben nur ein einziges Mal zu hören: Papa, ich hab dich lieb.
Du kleines Wesen meiner Wünsche und Gedanken - falls du mich irgendwann wirklich findest: Ich werde immer für dich da sein. Du wärst der größte Schatz meines Lebens. Nichts auf der Welt würde mich abhalten, Berge für dich zu versetzen.
Und meine liebe Frau - du bist heute noch nicht an meiner Seite. Aber auch dir verspreche ich nichts weniger als Loyalität, Liebe, Verständnis und Raum. Ich werde dich, uns und unsere Gefühle nie für selbstverständlich halten. Nicht an guten Tagen. Und erst recht nicht an schweren.
Ich habe eine wundervolle Zeit auf Reisen. Durch mein Hobby darf ich die schönsten Flecken der Erde sehen - unter Wasser wird die Welt leiser, und für einen Moment scheint alles einfach. Kein Lärm. Kein Druck. Kein Sein müssen. Keine Rollen. Nur Atem, Tiefe und dieses staunende Gefühl, dass es noch so viel gibt, das größer ist als der Alltag.
Diese Zeit ist wichtig. Weil Zeit heute oft nicht vergeht, sondern verschwindet. Sie gleitet uns durch die Finger, während wir meinen, wir hätten sie im Griff. Und irgendwann merken wir: Wir haben viel geplant - aber zu wenig gelebt.
Kostbar sind Menschen, die trotz voller Kalender Platz machen für das, was ihnen wirklich wichtig ist. Und schmerzhaft ist die Erkenntnis: Manche sagen „bald“, „vielleicht“, „mal schauen was dann ist“ bis irgendwann nur noch „nicht“, „nein“ oder irgendwelche Ausreden übrig bleiben.
Menschen, die dich wirklich sehen, nehmen dir keine Zeit. Sie geben dir welche zurück. Sie nehmen Last von deinen Schultern - oder sie bieten an, eine mitzutragen. Nicht, weil sie müssen. Sondern weil sie wollen.
Und genau da beginnt der Widerspruch: Ich habe so vieles, das mich tragen sollte. Und doch reicht manchmal ein einziger Mensch, um all das ins Wanken zu bringen.
Ich stehe am Scheideweg. Lasse ich los - oder halte ich fest? Lasse ich einen Menschen, den ich liebe, los, weil er mir nicht geben kann, was ich brauche?
Ich weiß, dass es mir nicht gut geht. Und ich weiß, dass diese Art von Nähe, die gleichzeitig Entfernung ist, auf Dauer nicht gut tut. Und trotzdem fühle ich eine Verbundenheit, wie ich sie so noch nie kannte.
Es schmerzt. Jeden Tag.
Ich öffne die Augen und diese Person ist in meinen Gedanken. Ich schließe sie und sie ist in meinen Träumen. Ich kann nicht entfliehen. Und ich will es manchmal auch nicht, weil da dieses besondere Etwas ist: dieses Gefühl von Liebe und Vertrautheit, das sich nicht einfach wegdiskutieren lässt.
Und jeden Tag versuche ich mich zu überzeugen, dass ich mir selbst mehr Wert zuschreiben muss. Dass ich Grenzen brauche. Dass ich nicht von Brotkrumen leben darf, nur weil ich einmal ein ganzes Festmahl gerochen habe.
Vielleicht ist das Besondere nicht der Schmerz. Vielleicht ist es das, was trotz Schmerz noch bleibt: dieses Gefühl von Vertrautheit. Dieses leise „Da ist etwas“, das nicht nach Logik fragt.
Aber ich will nicht mehr betteln um Nähe. Ich will nicht mehr hoffen wie auf Wetter. Ich will Klarheit - nicht, um zu gewinnen, sondern um atmen zu können.
Also lasse ich die Tür offen. Nicht sperrangelweit. Nicht, um darin zu frieren. Sondern so, dass ich sie jederzeit schließen kann, wenn ich merke, dass ich wieder kleiner werde.
Wenn du kommen willst, dann komm ehrlich. Mit Zeit. Mit Worten, die stehen bleiben. Mit Taten, die nicht nur für heute gelten.
Und wenn nicht - dann gehe ich weiter. Nicht verbittert. Nur wach.
Wo stehe ich? Zwischen Hoffnung und Grenze. Und das ist zum ersten Mal kein Widerspruch mehr.
Und trotzdem: Ich fühle mich oft einsamer als je zuvor.
Wo stehe ich? Am Anfang von etwas Großartigem? Am Rand von etwas, das kippt? Inmitten eines Strudels, der leise, aber konsequent zieht? Oder war das jetzt schon alles - das ganze Leben, einmal um den Block und wieder zurück?
Ich habe einen soliden Job. Der Weg dorthin war steil und steinig - aber ich bin ihn gegangen. Nicht immer geradeaus. Manchmal bin ich ausgewichen, weil der direkte Anstieg mich psychisch und körperlich überfordert hatte.
Früher hat sich das nach Niederlage angefühlt. Nach Aufgeben. Heute weiß ich: Nicht jede Kurve ist eine Schwäche. Manchmal ist sie die einzige Form von Stärke, die lange durchhält. Man muss nicht dauerhaft gegen sich selbst und die Kontrolle anderer ankämpfen. Man muss sich nur zu sich selbst bekennen. Und eine Balance finden, die nicht nur Leistung, sondern auch Gesundheit erlaubt.
Ich habe klare Ziele. Ziele, die in der heutigen Zeit fast altmodisch wirken - so angestaubt, als gehörten sie eher in eine Bibliothek als in einen Instagram-Feed.
Ich habe den Traum von einer Familie. Einer Frau, mit der das Leben nicht nur organisiert, sondern gefühlt wird. Kindern. Einem Zuhause. Grillpartys, die nicht nach Pflichtprogramm schmecken, sondern nach Sommer und Zugehörigkeit.
Ich wünsche mir in meinem Leben nur ein einziges Mal zu hören: Papa, ich hab dich lieb.
Du kleines Wesen meiner Wünsche und Gedanken - falls du mich irgendwann wirklich findest: Ich werde immer für dich da sein. Du wärst der größte Schatz meines Lebens. Nichts auf der Welt würde mich abhalten, Berge für dich zu versetzen.
Und meine liebe Frau - du bist heute noch nicht an meiner Seite. Aber auch dir verspreche ich nichts weniger als Loyalität, Liebe, Verständnis und Raum. Ich werde dich, uns und unsere Gefühle nie für selbstverständlich halten. Nicht an guten Tagen. Und erst recht nicht an schweren.
Ich habe eine wundervolle Zeit auf Reisen. Durch mein Hobby darf ich die schönsten Flecken der Erde sehen - unter Wasser wird die Welt leiser, und für einen Moment scheint alles einfach. Kein Lärm. Kein Druck. Kein Sein müssen. Keine Rollen. Nur Atem, Tiefe und dieses staunende Gefühl, dass es noch so viel gibt, das größer ist als der Alltag.
Diese Zeit ist wichtig. Weil Zeit heute oft nicht vergeht, sondern verschwindet. Sie gleitet uns durch die Finger, während wir meinen, wir hätten sie im Griff. Und irgendwann merken wir: Wir haben viel geplant - aber zu wenig gelebt.
Kostbar sind Menschen, die trotz voller Kalender Platz machen für das, was ihnen wirklich wichtig ist. Und schmerzhaft ist die Erkenntnis: Manche sagen „bald“, „vielleicht“, „mal schauen was dann ist“ bis irgendwann nur noch „nicht“, „nein“ oder irgendwelche Ausreden übrig bleiben.
Menschen, die dich wirklich sehen, nehmen dir keine Zeit. Sie geben dir welche zurück. Sie nehmen Last von deinen Schultern - oder sie bieten an, eine mitzutragen. Nicht, weil sie müssen. Sondern weil sie wollen.
Und genau da beginnt der Widerspruch: Ich habe so vieles, das mich tragen sollte. Und doch reicht manchmal ein einziger Mensch, um all das ins Wanken zu bringen.
Ich stehe am Scheideweg. Lasse ich los - oder halte ich fest? Lasse ich einen Menschen, den ich liebe, los, weil er mir nicht geben kann, was ich brauche?
Ich weiß, dass es mir nicht gut geht. Und ich weiß, dass diese Art von Nähe, die gleichzeitig Entfernung ist, auf Dauer nicht gut tut. Und trotzdem fühle ich eine Verbundenheit, wie ich sie so noch nie kannte.
Es schmerzt. Jeden Tag.
Ich öffne die Augen und diese Person ist in meinen Gedanken. Ich schließe sie und sie ist in meinen Träumen. Ich kann nicht entfliehen. Und ich will es manchmal auch nicht, weil da dieses besondere Etwas ist: dieses Gefühl von Liebe und Vertrautheit, das sich nicht einfach wegdiskutieren lässt.
Und jeden Tag versuche ich mich zu überzeugen, dass ich mir selbst mehr Wert zuschreiben muss. Dass ich Grenzen brauche. Dass ich nicht von Brotkrumen leben darf, nur weil ich einmal ein ganzes Festmahl gerochen habe.
Vielleicht ist das Besondere nicht der Schmerz. Vielleicht ist es das, was trotz Schmerz noch bleibt: dieses Gefühl von Vertrautheit. Dieses leise „Da ist etwas“, das nicht nach Logik fragt.
Aber ich will nicht mehr betteln um Nähe. Ich will nicht mehr hoffen wie auf Wetter. Ich will Klarheit - nicht, um zu gewinnen, sondern um atmen zu können.
Also lasse ich die Tür offen. Nicht sperrangelweit. Nicht, um darin zu frieren. Sondern so, dass ich sie jederzeit schließen kann, wenn ich merke, dass ich wieder kleiner werde.
Wenn du kommen willst, dann komm ehrlich. Mit Zeit. Mit Worten, die stehen bleiben. Mit Taten, die nicht nur für heute gelten.
Und wenn nicht - dann gehe ich weiter. Nicht verbittert. Nur wach.
Wo stehe ich? Zwischen Hoffnung und Grenze. Und das ist zum ersten Mal kein Widerspruch mehr.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Vergeben und Vergessen
builtapoet, 01:23h, 246 Aufrufe
Jeder hat seine Stärken und Schwächen und wir alle haben Fehler und Fehler begangen. Nicht immer beziehen diese Fehler andere Menschen mit ein, sondern beziehen sich auf unser eigenes Leben. Dennoch sind es gerade die Fehltritte die geliebte Menschen verletzen welche uns am meisten wehtun und den Kopf oder gar das Herz zerbrechen lassen. Darum bitten wir um Verzeihung und sagen, dass es uns leid tut. Das ist natürlich auch ganz richtig so. Doch worum bitten wir eigentlich? Bitten wir darum, dass uns dieser Fehler vergeben wird oder eher darum, dass er vergessen wird? Selbstredend ist es eher Zweites. Denn Vergeben UND Vergessen ist einfach nicht drin. Jede unserer Handlungen hat Folgen. Direkt oder indirekt. Vergebung ist lediglich eine Beschönigung für das Akzeptieren, das Hinnehmen einer Tat. Die daraus entstehenden Folgen der Tat können dadurch nicht geändert, nicht ungeschehen gemacht werden. Fortlaufend, vor jeder Handlung, stehen wir vor einer unendlich großen Möglichkeit an Wegen die unser Leben, unsere Zukunft, einschlagen kann. Mit jeder Tat entscheiden wir, ob nun bewusst oder unbewusst, welchen Weg wir gehen. Doch ein Zurück gibt es nicht. Und während wir darauf hoffen, dass Jemand kommt und die Zeit zurück dreht gehen wir auf dem eingeschlagenen Weg weiter.
Eine angenommene Entschuldigung entschuldigt nicht die Tat an sich sondern bestätigt lediglich, dass man darum weiß, dass keine böse Absichten dahinter steckten. Und das weiß man meist auch ohne die ausgesprochene Entschuldigung. Vergessen wird aber schon allein darum nicht, da sich durch den neu eingeschlagenen Weg alles weitere geändert hat. Auch wenn nur für den Moment. Und genau das spürt man und wird dadurch erneut erinnert. Gut, wenn es genügend schöne Erinnerungen gibt. Wenn man lange genug den vermeintlich richtigen Weg gegangen ist.
Ja, diese Erinnerungen sind wieder emotionaler Natur. Ja, es sind Gefühle. Ja, Gefühle machen die Sache nicht einfach. Aber nein, ohne Gefühle wäre nicht alles besser.
Ich könnte nun wieder ausholen und über den Fluch und Segen von Gefühlen philosophieren aber ich denke durch meine anderen Beiträge sollte meine Position hierzu mittlerweile klar sein.
Nur so viel: Ohne Gefühle gäbe es auch die anfangs erwähnten geliebten Menschen nicht.
Wie geht man nun also am besten mit Fehltritten um? Sowohl als "Treter" als auch als "Getretener"? Das hängt nun von drei Faktoren ab. Von der Art und Schwere der Tat, der Beziehung der betreffenden Parteien zueinander und den Persönlichkeiten eben dieser. Mathematisch gesehen benötigt man nun mindestens zwei Bekannte. Aber was kennt man denn wirklich? Wenn man Glück hat sich selbst und die Art und eigene Einschätzung der Schwere der Tat. Nun sind zwei Halbe bekanntlich ein Ganzes aber dennoch nicht ausreichend zur Lösung der Gleichung. Und wer jetzt mit Substitution anfängt, der hat sowieso ganz andere Probleme. Es gibt keine Lösung. Zumindest keine Musterlösung. Doch was in jedem Fall, in jedem(!), hilft ist die Wahrheit und das offene Gespräch und ein bisschen Zeit. Danach wird, aus vorgenannten Gründen, vielleicht nicht wieder alles beim alten sein aber man nähert sich dem ursprünglichen wieder ein Stück. Ja, vielleicht muss man auch wieder von Vorne beginnen. Doch wenn es genügend gute Gründe, schöne Erinnerungen, eine positive emotionale Bindung oder gar mehr gibt, was soll's? Warum denn nicht? Ist's am Anfang nicht sowieso immer am schönsten? Man muss nun lediglich dran bleiben. Schlechte Erinnerungen müssen nun umso mehr in den Hintergrund treten als zuvor. Einen großen Vorteil hat man diesmal immerhin: Man kennt sein Gegenüber schon ein gutes Stück besser. Sich selbst nebenbei bemerkt auch.
Es kommt also nicht so sehr darauf an was wir tun, sondern wie wir damit umgehen. Irren ist menschlich. Niemand ist perfekt. Und dennoch sprechen Taten mehr als tausend Worte.
Einem geliebten Menschen wird stets, früher oder später, vergeben. Vergessen wird er nie.
Eine angenommene Entschuldigung entschuldigt nicht die Tat an sich sondern bestätigt lediglich, dass man darum weiß, dass keine böse Absichten dahinter steckten. Und das weiß man meist auch ohne die ausgesprochene Entschuldigung. Vergessen wird aber schon allein darum nicht, da sich durch den neu eingeschlagenen Weg alles weitere geändert hat. Auch wenn nur für den Moment. Und genau das spürt man und wird dadurch erneut erinnert. Gut, wenn es genügend schöne Erinnerungen gibt. Wenn man lange genug den vermeintlich richtigen Weg gegangen ist.
Ja, diese Erinnerungen sind wieder emotionaler Natur. Ja, es sind Gefühle. Ja, Gefühle machen die Sache nicht einfach. Aber nein, ohne Gefühle wäre nicht alles besser.
Ich könnte nun wieder ausholen und über den Fluch und Segen von Gefühlen philosophieren aber ich denke durch meine anderen Beiträge sollte meine Position hierzu mittlerweile klar sein.
Nur so viel: Ohne Gefühle gäbe es auch die anfangs erwähnten geliebten Menschen nicht.
Wie geht man nun also am besten mit Fehltritten um? Sowohl als "Treter" als auch als "Getretener"? Das hängt nun von drei Faktoren ab. Von der Art und Schwere der Tat, der Beziehung der betreffenden Parteien zueinander und den Persönlichkeiten eben dieser. Mathematisch gesehen benötigt man nun mindestens zwei Bekannte. Aber was kennt man denn wirklich? Wenn man Glück hat sich selbst und die Art und eigene Einschätzung der Schwere der Tat. Nun sind zwei Halbe bekanntlich ein Ganzes aber dennoch nicht ausreichend zur Lösung der Gleichung. Und wer jetzt mit Substitution anfängt, der hat sowieso ganz andere Probleme. Es gibt keine Lösung. Zumindest keine Musterlösung. Doch was in jedem Fall, in jedem(!), hilft ist die Wahrheit und das offene Gespräch und ein bisschen Zeit. Danach wird, aus vorgenannten Gründen, vielleicht nicht wieder alles beim alten sein aber man nähert sich dem ursprünglichen wieder ein Stück. Ja, vielleicht muss man auch wieder von Vorne beginnen. Doch wenn es genügend gute Gründe, schöne Erinnerungen, eine positive emotionale Bindung oder gar mehr gibt, was soll's? Warum denn nicht? Ist's am Anfang nicht sowieso immer am schönsten? Man muss nun lediglich dran bleiben. Schlechte Erinnerungen müssen nun umso mehr in den Hintergrund treten als zuvor. Einen großen Vorteil hat man diesmal immerhin: Man kennt sein Gegenüber schon ein gutes Stück besser. Sich selbst nebenbei bemerkt auch.
Es kommt also nicht so sehr darauf an was wir tun, sondern wie wir damit umgehen. Irren ist menschlich. Niemand ist perfekt. Und dennoch sprechen Taten mehr als tausend Worte.
Einem geliebten Menschen wird stets, früher oder später, vergeben. Vergessen wird er nie.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 10. September 2013
Vom "Wollen" und "Wollen wollen"
builtapoet, 01:38h, 264 Aufrufe
"Man bekommt nicht immer was man will" ist so nicht zwangsläufig immer richtig.
Einerseits mag das in vielen Fällen natürlich zutreffen. So wünscht sich sicherlich so mancher Reichtum und Wohlstand. Möglichst ohne eigenes Zutun. Jedoch wird dieser Umstand nur unter äußerst glücklichen oder leider Gottes unglücklichen Umständen eintreffen. Wir selbst haben es jedoch zum größten Teil selbst in der Hand wie wir das gewünschte Ziel erreichen können oder zumindest diesem einen Schritt näher kommen können. Doch was passiert wenn wir dem vermeintlichen Ziel zum greifen nahe sind und dann der Wille in den Hintergrund tritt? Was wenn der Bungee-Jumper am Rande der Planke plötzlich Inne hält und umkehrt? Was ist passiert?
Das Sprichwort hat sich plötzlich verändert. Nun sollte es besser heißen "Man will nicht immer was man bekommt" oder besser noch "Man will nicht immer was man will".
Warum ist das so? Wie kann man etwas wollen was man nicht will? Die Antwort ist ganz einfach: Beides ist richtig. Allerdings beschränkt sich das "Wollen" und das "Wollen wollen" auf zwei getrennt voneinander fungierenden Ebenen. Einerseits ist es unsere emotionale Ebene. Die "ich will"-, "ich möchte"- die "wenn ich dies und das..."-Ebene. Vollkommen egoistisch eigentlich und dennoch spiegelt sie lediglich unsre Gefühle Etwas oder Jemandem gegenüber wieder. Wehren können wir uns dagegen erst einmal nicht und wollen das auch nicht. Wir sind solange damit zufrieden und glücklich bis wir mit eben dieses Gefühlen direkt konfrontiert werden und instinktiv beginnen zu reflektieren. Nun tritt die zweite Ebene in den Ring und das Chaos beginnt. "Will ich was ich will?", "Ist es das was ich will?", "Reicht mir das?" und natürlich "Was passiert wenn ich bekomme was ich will?". Nun haben unsre Gefühle ihren ärgsten Feind getroffen. Unseren Verstand. Aus teilweise unerfindlichen Gründen macht uns dieser nur zu oft einen Strich durch die, bereits gezahlte, Rechnung. Wie der eingangs genannte Bungee-Jumper sucht unser Verstand automatisch nach Gründen weshalb das was wir eigentlich wollten plötzlich einen Fehler oder gar eine Gefahr darstellen könnte. Klar, das Seil reißt, der Jumper fällt, kurz gebremst, der in diesem Falle tödlichen Erdanziehung entgegen. Gefahr erkannt. Abteilung kehrt auf der Planke. Gefahr gebannt. Alles gut. Bis vielleicht auf die ein oder anderen skeptischen oder belächelnden Blicke. Eigentlich ganz einfach. Gefahren sind meist jedoch einfacher und klarer zu erkennen als Fehler. Wobei "Fehler" eventuell falsch ausgedrückt ist. Es ist mehr das Erkennen das man zu lange einem Ziel entgegen gefahren ist aber bereits mehrfach falsch abgebogen ist. Umkehren und alles auf Anfang? Das entspricht nun wirklich nicht unserer Natur und wäre wohl auch der falsche Ansatz. Haben wir doch auf unseren Wegen an so vielen wunderschönen Plätzen Rast gemacht und haben es dort genossen und uns wohl gefühlt. Vielleicht haben wir uns auch in diese Plätze verliebt und mit dem Gedanken gespielt unsre Reise an diesem Punkt für unbestimmte Zeit zu beenden. Ist das vielleicht das Ziel? Was macht den ursprünglichen Plan so begehrenswert wenn wir hier doch alles haben was wir wollen? Oder etwa nicht?
Gerne wären wir länger geblieben. Jedoch, nach reiflicher Überlegung, haben wir erkannt, dass es einen Grund gibt warum wir uns auf den Weg gemacht haben und dieser an dieser Stelle nicht gelöst werden kann. Wir müssen uns getrieben von unserem Ziel vor Augen weiter auf die Reise begeben. Das Problem ist nur keiner hat uns eine Karte gegeben. Keiner konnte sie uns geben. Sie existiert nicht. Wir selbst sind die Verantwortlichen zur Anfertigung dieser. Mit jedem Schritt den wir in diese oder jene Richtung gehen wächst sie heran. Wichtige Punkte markieren wir, halten wir in Erinnerung und vielleicht, wenn die Zeit reif dafür ist, kehren wir dorthin wieder zurück. Nicht grundlos haben wir an diesen Punkten innegehalten. Nicht umsonst die Zeit verbracht. Wir wären nicht wir selbst hätten wir es nicht gemacht. Wir wären nicht der der wir nun sind hätten wir diese Erfahrung nicht gesammelt. Hätten wir an diesem Punkt nicht gehalten und uns umgesehen, wären wir womöglich immer weiter in eine Richtung gefahren. Eine Richtung die sich von unserem ursprünglichen Ziel immer weiter entfernt. Und dennoch kann es sein, dass wir letztlich, am Ziel angekommen, feststellen, dass das was uns dort erwartet nicht das ist was wir wollen. Nun können wir uns glücklich schätzen auf unsren Irrwegen genügend Erfahrung gesammelt zu haben, genügend Punkte und Wege dorthin in unserer Karte eingezeichnet zu haben.
Wenn wir festgestellt haben, dass das was wir wollten nicht das ist was wir wollten, was wollen wir dann? Diese Frage ist so unendlich zu beantworten wie die Frage nach dem Sinn des Lebens selbst. Wobei sich diese Fragen im tieferen Sinn betrachtet doch ähneln. Was wollen wir? Wirklich. Den meisten Menschen mag es wohl gleich gehen. Kurzfristige Erfolge oder ähnliches sind zwar schön, man erfreut sich daran und denkt auch gerne wieder daran zurück. Auf Dauer aber gesehen sind sie weder erfüllend noch stillen sie unser Bedürfnis zur Lösung unseres Sinns. Was der Sinn ist muss, bis es eine allgemeingültige Antwort gibt, jeder für sich selbst entscheiden. Ob nun "42", die endlose Fortpflanzung oder etwas anderes.
Doch zurück zum Konflikt zwischen Verstand und Gefühl. Kopf und Bauch. Hirn und Herz.
Grundsätzlich ist es das Gefühl das einen überhaupt erst auf etwas womöglich tolles, wunderschönes und einzigartiges hinweist. Das ist und bleibt so. Die Gefühle demgegenüber werden sich nicht ändern. Auch nicht nach Einsatz des Verstandes. Daher ist es immer die richtige Entscheidung seinen Gefühlen zu vertrauen und sich zu trauen. Greift der Verstand jedoch zu tief oder zu überzeugend in die Geschehnisse ein, sollte man sich auch trauen einzuhalten zu reflektieren, abzuwägen und notfalls die Reise fortzusetzen. Punkt merken, markieren und niemals vergessen. Das heißt nicht, dass es ein Fehler war. Es bedeutet lediglich, dass es in diesem speziellen Moment nicht das war was wir wollten. Wirklich wollten.
Warum macht es unserem Verstand so viel "Spaß" uns den Spaß zu verderben? Nun ja, nennen wir unsere Gefühle einfach mal "Spaß" und unseren Verstand "Ernst". Aus Spaß wird ganz schnell Ernst. Mit Ernst ist nicht zu spaßen. Und mit Spaß erst nicht.
Wie kann man nun Spaß haben ohne mit Gefühlen zu spaßen oder sie gar zu verletzen? Ab einem gewissen Punkt, dem Punkt an dem der Verstand eintritt, wo es ernst wird, leider nur noch schwierig. Entweder spielen Gefühl und Verstand das selbe Lied oder die Disharmonie lässt nur einen einzigen Schluss zu.
Das mag nun alles ein wenig so klingen als würde sich das dem letzten Beitrag widersprechen. Doch genauer betrachtet tut es das nicht, denn wie gesagt: Wer sind wir ohne unsre Gefühle? Wo sind wir ohne sie? Vermutlich immer noch auf dem Weg.
In diesem Sinne, haltet auch hin und wieder mal an seht euch um. Seht womit euch das Leben überrascht. Was es für euch bereit hält. Eventuell ist das Ziel oder vielleicht sogar der eigentliche Sinn der Reise näher als ihr denkt.
Einerseits mag das in vielen Fällen natürlich zutreffen. So wünscht sich sicherlich so mancher Reichtum und Wohlstand. Möglichst ohne eigenes Zutun. Jedoch wird dieser Umstand nur unter äußerst glücklichen oder leider Gottes unglücklichen Umständen eintreffen. Wir selbst haben es jedoch zum größten Teil selbst in der Hand wie wir das gewünschte Ziel erreichen können oder zumindest diesem einen Schritt näher kommen können. Doch was passiert wenn wir dem vermeintlichen Ziel zum greifen nahe sind und dann der Wille in den Hintergrund tritt? Was wenn der Bungee-Jumper am Rande der Planke plötzlich Inne hält und umkehrt? Was ist passiert?
Das Sprichwort hat sich plötzlich verändert. Nun sollte es besser heißen "Man will nicht immer was man bekommt" oder besser noch "Man will nicht immer was man will".
Warum ist das so? Wie kann man etwas wollen was man nicht will? Die Antwort ist ganz einfach: Beides ist richtig. Allerdings beschränkt sich das "Wollen" und das "Wollen wollen" auf zwei getrennt voneinander fungierenden Ebenen. Einerseits ist es unsere emotionale Ebene. Die "ich will"-, "ich möchte"- die "wenn ich dies und das..."-Ebene. Vollkommen egoistisch eigentlich und dennoch spiegelt sie lediglich unsre Gefühle Etwas oder Jemandem gegenüber wieder. Wehren können wir uns dagegen erst einmal nicht und wollen das auch nicht. Wir sind solange damit zufrieden und glücklich bis wir mit eben dieses Gefühlen direkt konfrontiert werden und instinktiv beginnen zu reflektieren. Nun tritt die zweite Ebene in den Ring und das Chaos beginnt. "Will ich was ich will?", "Ist es das was ich will?", "Reicht mir das?" und natürlich "Was passiert wenn ich bekomme was ich will?". Nun haben unsre Gefühle ihren ärgsten Feind getroffen. Unseren Verstand. Aus teilweise unerfindlichen Gründen macht uns dieser nur zu oft einen Strich durch die, bereits gezahlte, Rechnung. Wie der eingangs genannte Bungee-Jumper sucht unser Verstand automatisch nach Gründen weshalb das was wir eigentlich wollten plötzlich einen Fehler oder gar eine Gefahr darstellen könnte. Klar, das Seil reißt, der Jumper fällt, kurz gebremst, der in diesem Falle tödlichen Erdanziehung entgegen. Gefahr erkannt. Abteilung kehrt auf der Planke. Gefahr gebannt. Alles gut. Bis vielleicht auf die ein oder anderen skeptischen oder belächelnden Blicke. Eigentlich ganz einfach. Gefahren sind meist jedoch einfacher und klarer zu erkennen als Fehler. Wobei "Fehler" eventuell falsch ausgedrückt ist. Es ist mehr das Erkennen das man zu lange einem Ziel entgegen gefahren ist aber bereits mehrfach falsch abgebogen ist. Umkehren und alles auf Anfang? Das entspricht nun wirklich nicht unserer Natur und wäre wohl auch der falsche Ansatz. Haben wir doch auf unseren Wegen an so vielen wunderschönen Plätzen Rast gemacht und haben es dort genossen und uns wohl gefühlt. Vielleicht haben wir uns auch in diese Plätze verliebt und mit dem Gedanken gespielt unsre Reise an diesem Punkt für unbestimmte Zeit zu beenden. Ist das vielleicht das Ziel? Was macht den ursprünglichen Plan so begehrenswert wenn wir hier doch alles haben was wir wollen? Oder etwa nicht?
Gerne wären wir länger geblieben. Jedoch, nach reiflicher Überlegung, haben wir erkannt, dass es einen Grund gibt warum wir uns auf den Weg gemacht haben und dieser an dieser Stelle nicht gelöst werden kann. Wir müssen uns getrieben von unserem Ziel vor Augen weiter auf die Reise begeben. Das Problem ist nur keiner hat uns eine Karte gegeben. Keiner konnte sie uns geben. Sie existiert nicht. Wir selbst sind die Verantwortlichen zur Anfertigung dieser. Mit jedem Schritt den wir in diese oder jene Richtung gehen wächst sie heran. Wichtige Punkte markieren wir, halten wir in Erinnerung und vielleicht, wenn die Zeit reif dafür ist, kehren wir dorthin wieder zurück. Nicht grundlos haben wir an diesen Punkten innegehalten. Nicht umsonst die Zeit verbracht. Wir wären nicht wir selbst hätten wir es nicht gemacht. Wir wären nicht der der wir nun sind hätten wir diese Erfahrung nicht gesammelt. Hätten wir an diesem Punkt nicht gehalten und uns umgesehen, wären wir womöglich immer weiter in eine Richtung gefahren. Eine Richtung die sich von unserem ursprünglichen Ziel immer weiter entfernt. Und dennoch kann es sein, dass wir letztlich, am Ziel angekommen, feststellen, dass das was uns dort erwartet nicht das ist was wir wollen. Nun können wir uns glücklich schätzen auf unsren Irrwegen genügend Erfahrung gesammelt zu haben, genügend Punkte und Wege dorthin in unserer Karte eingezeichnet zu haben.
Wenn wir festgestellt haben, dass das was wir wollten nicht das ist was wir wollten, was wollen wir dann? Diese Frage ist so unendlich zu beantworten wie die Frage nach dem Sinn des Lebens selbst. Wobei sich diese Fragen im tieferen Sinn betrachtet doch ähneln. Was wollen wir? Wirklich. Den meisten Menschen mag es wohl gleich gehen. Kurzfristige Erfolge oder ähnliches sind zwar schön, man erfreut sich daran und denkt auch gerne wieder daran zurück. Auf Dauer aber gesehen sind sie weder erfüllend noch stillen sie unser Bedürfnis zur Lösung unseres Sinns. Was der Sinn ist muss, bis es eine allgemeingültige Antwort gibt, jeder für sich selbst entscheiden. Ob nun "42", die endlose Fortpflanzung oder etwas anderes.
Doch zurück zum Konflikt zwischen Verstand und Gefühl. Kopf und Bauch. Hirn und Herz.
Grundsätzlich ist es das Gefühl das einen überhaupt erst auf etwas womöglich tolles, wunderschönes und einzigartiges hinweist. Das ist und bleibt so. Die Gefühle demgegenüber werden sich nicht ändern. Auch nicht nach Einsatz des Verstandes. Daher ist es immer die richtige Entscheidung seinen Gefühlen zu vertrauen und sich zu trauen. Greift der Verstand jedoch zu tief oder zu überzeugend in die Geschehnisse ein, sollte man sich auch trauen einzuhalten zu reflektieren, abzuwägen und notfalls die Reise fortzusetzen. Punkt merken, markieren und niemals vergessen. Das heißt nicht, dass es ein Fehler war. Es bedeutet lediglich, dass es in diesem speziellen Moment nicht das war was wir wollten. Wirklich wollten.
Warum macht es unserem Verstand so viel "Spaß" uns den Spaß zu verderben? Nun ja, nennen wir unsere Gefühle einfach mal "Spaß" und unseren Verstand "Ernst". Aus Spaß wird ganz schnell Ernst. Mit Ernst ist nicht zu spaßen. Und mit Spaß erst nicht.
Wie kann man nun Spaß haben ohne mit Gefühlen zu spaßen oder sie gar zu verletzen? Ab einem gewissen Punkt, dem Punkt an dem der Verstand eintritt, wo es ernst wird, leider nur noch schwierig. Entweder spielen Gefühl und Verstand das selbe Lied oder die Disharmonie lässt nur einen einzigen Schluss zu.
Das mag nun alles ein wenig so klingen als würde sich das dem letzten Beitrag widersprechen. Doch genauer betrachtet tut es das nicht, denn wie gesagt: Wer sind wir ohne unsre Gefühle? Wo sind wir ohne sie? Vermutlich immer noch auf dem Weg.
In diesem Sinne, haltet auch hin und wieder mal an seht euch um. Seht womit euch das Leben überrascht. Was es für euch bereit hält. Eventuell ist das Ziel oder vielleicht sogar der eigentliche Sinn der Reise näher als ihr denkt.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories