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Dienstag, 10. September 2013
Vom "Wollen" und "Wollen wollen"
builtapoet, 01:38h, 225 Aufrufe
"Man bekommt nicht immer was man will" ist so nicht zwangsläufig immer richtig.
Einerseits mag das in vielen Fällen natürlich zutreffen. So wünscht sich sicherlich so mancher Reichtum und Wohlstand. Möglichst ohne eigenes Zutun. Jedoch wird dieser Umstand nur unter äußerst glücklichen oder leider Gottes unglücklichen Umständen eintreffen. Wir selbst haben es jedoch zum größten Teil selbst in der Hand wie wir das gewünschte Ziel erreichen können oder zumindest diesem einen Schritt näher kommen können. Doch was passiert wenn wir dem vermeintlichen Ziel zum greifen nahe sind und dann der Wille in den Hintergrund tritt? Was wenn der Bungee-Jumper am Rande der Planke plötzlich Inne hält und umkehrt? Was ist passiert?
Das Sprichwort hat sich plötzlich verändert. Nun sollte es besser heißen "Man will nicht immer was man bekommt" oder besser noch "Man will nicht immer was man will".
Warum ist das so? Wie kann man etwas wollen was man nicht will? Die Antwort ist ganz einfach: Beides ist richtig. Allerdings beschränkt sich das "Wollen" und das "Wollen wollen" auf zwei getrennt voneinander fungierenden Ebenen. Einerseits ist es unsere emotionale Ebene. Die "ich will"-, "ich möchte"- die "wenn ich dies und das..."-Ebene. Vollkommen egoistisch eigentlich und dennoch spiegelt sie lediglich unsre Gefühle Etwas oder Jemandem gegenüber wieder. Wehren können wir uns dagegen erst einmal nicht und wollen das auch nicht. Wir sind solange damit zufrieden und glücklich bis wir mit eben dieses Gefühlen direkt konfrontiert werden und instinktiv beginnen zu reflektieren. Nun tritt die zweite Ebene in den Ring und das Chaos beginnt. "Will ich was ich will?", "Ist es das was ich will?", "Reicht mir das?" und natürlich "Was passiert wenn ich bekomme was ich will?". Nun haben unsre Gefühle ihren ärgsten Feind getroffen. Unseren Verstand. Aus teilweise unerfindlichen Gründen macht uns dieser nur zu oft einen Strich durch die, bereits gezahlte, Rechnung. Wie der eingangs genannte Bungee-Jumper sucht unser Verstand automatisch nach Gründen weshalb das was wir eigentlich wollten plötzlich einen Fehler oder gar eine Gefahr darstellen könnte. Klar, das Seil reißt, der Jumper fällt, kurz gebremst, der in diesem Falle tödlichen Erdanziehung entgegen. Gefahr erkannt. Abteilung kehrt auf der Planke. Gefahr gebannt. Alles gut. Bis vielleicht auf die ein oder anderen skeptischen oder belächelnden Blicke. Eigentlich ganz einfach. Gefahren sind meist jedoch einfacher und klarer zu erkennen als Fehler. Wobei "Fehler" eventuell falsch ausgedrückt ist. Es ist mehr das Erkennen das man zu lange einem Ziel entgegen gefahren ist aber bereits mehrfach falsch abgebogen ist. Umkehren und alles auf Anfang? Das entspricht nun wirklich nicht unserer Natur und wäre wohl auch der falsche Ansatz. Haben wir doch auf unseren Wegen an so vielen wunderschönen Plätzen Rast gemacht und haben es dort genossen und uns wohl gefühlt. Vielleicht haben wir uns auch in diese Plätze verliebt und mit dem Gedanken gespielt unsre Reise an diesem Punkt für unbestimmte Zeit zu beenden. Ist das vielleicht das Ziel? Was macht den ursprünglichen Plan so begehrenswert wenn wir hier doch alles haben was wir wollen? Oder etwa nicht?
Gerne wären wir länger geblieben. Jedoch, nach reiflicher Überlegung, haben wir erkannt, dass es einen Grund gibt warum wir uns auf den Weg gemacht haben und dieser an dieser Stelle nicht gelöst werden kann. Wir müssen uns getrieben von unserem Ziel vor Augen weiter auf die Reise begeben. Das Problem ist nur keiner hat uns eine Karte gegeben. Keiner konnte sie uns geben. Sie existiert nicht. Wir selbst sind die Verantwortlichen zur Anfertigung dieser. Mit jedem Schritt den wir in diese oder jene Richtung gehen wächst sie heran. Wichtige Punkte markieren wir, halten wir in Erinnerung und vielleicht, wenn die Zeit reif dafür ist, kehren wir dorthin wieder zurück. Nicht grundlos haben wir an diesen Punkten innegehalten. Nicht umsonst die Zeit verbracht. Wir wären nicht wir selbst hätten wir es nicht gemacht. Wir wären nicht der der wir nun sind hätten wir diese Erfahrung nicht gesammelt. Hätten wir an diesem Punkt nicht gehalten und uns umgesehen, wären wir womöglich immer weiter in eine Richtung gefahren. Eine Richtung die sich von unserem ursprünglichen Ziel immer weiter entfernt. Und dennoch kann es sein, dass wir letztlich, am Ziel angekommen, feststellen, dass das was uns dort erwartet nicht das ist was wir wollen. Nun können wir uns glücklich schätzen auf unsren Irrwegen genügend Erfahrung gesammelt zu haben, genügend Punkte und Wege dorthin in unserer Karte eingezeichnet zu haben.
Wenn wir festgestellt haben, dass das was wir wollten nicht das ist was wir wollten, was wollen wir dann? Diese Frage ist so unendlich zu beantworten wie die Frage nach dem Sinn des Lebens selbst. Wobei sich diese Fragen im tieferen Sinn betrachtet doch ähneln. Was wollen wir? Wirklich. Den meisten Menschen mag es wohl gleich gehen. Kurzfristige Erfolge oder ähnliches sind zwar schön, man erfreut sich daran und denkt auch gerne wieder daran zurück. Auf Dauer aber gesehen sind sie weder erfüllend noch stillen sie unser Bedürfnis zur Lösung unseres Sinns. Was der Sinn ist muss, bis es eine allgemeingültige Antwort gibt, jeder für sich selbst entscheiden. Ob nun "42", die endlose Fortpflanzung oder etwas anderes.
Doch zurück zum Konflikt zwischen Verstand und Gefühl. Kopf und Bauch. Hirn und Herz.
Grundsätzlich ist es das Gefühl das einen überhaupt erst auf etwas womöglich tolles, wunderschönes und einzigartiges hinweist. Das ist und bleibt so. Die Gefühle demgegenüber werden sich nicht ändern. Auch nicht nach Einsatz des Verstandes. Daher ist es immer die richtige Entscheidung seinen Gefühlen zu vertrauen und sich zu trauen. Greift der Verstand jedoch zu tief oder zu überzeugend in die Geschehnisse ein, sollte man sich auch trauen einzuhalten zu reflektieren, abzuwägen und notfalls die Reise fortzusetzen. Punkt merken, markieren und niemals vergessen. Das heißt nicht, dass es ein Fehler war. Es bedeutet lediglich, dass es in diesem speziellen Moment nicht das war was wir wollten. Wirklich wollten.
Warum macht es unserem Verstand so viel "Spaß" uns den Spaß zu verderben? Nun ja, nennen wir unsere Gefühle einfach mal "Spaß" und unseren Verstand "Ernst". Aus Spaß wird ganz schnell Ernst. Mit Ernst ist nicht zu spaßen. Und mit Spaß erst nicht.
Wie kann man nun Spaß haben ohne mit Gefühlen zu spaßen oder sie gar zu verletzen? Ab einem gewissen Punkt, dem Punkt an dem der Verstand eintritt, wo es ernst wird, leider nur noch schwierig. Entweder spielen Gefühl und Verstand das selbe Lied oder die Disharmonie lässt nur einen einzigen Schluss zu.
Das mag nun alles ein wenig so klingen als würde sich das dem letzten Beitrag widersprechen. Doch genauer betrachtet tut es das nicht, denn wie gesagt: Wer sind wir ohne unsre Gefühle? Wo sind wir ohne sie? Vermutlich immer noch auf dem Weg.
In diesem Sinne, haltet auch hin und wieder mal an seht euch um. Seht womit euch das Leben überrascht. Was es für euch bereit hält. Eventuell ist das Ziel oder vielleicht sogar der eigentliche Sinn der Reise näher als ihr denkt.
Einerseits mag das in vielen Fällen natürlich zutreffen. So wünscht sich sicherlich so mancher Reichtum und Wohlstand. Möglichst ohne eigenes Zutun. Jedoch wird dieser Umstand nur unter äußerst glücklichen oder leider Gottes unglücklichen Umständen eintreffen. Wir selbst haben es jedoch zum größten Teil selbst in der Hand wie wir das gewünschte Ziel erreichen können oder zumindest diesem einen Schritt näher kommen können. Doch was passiert wenn wir dem vermeintlichen Ziel zum greifen nahe sind und dann der Wille in den Hintergrund tritt? Was wenn der Bungee-Jumper am Rande der Planke plötzlich Inne hält und umkehrt? Was ist passiert?
Das Sprichwort hat sich plötzlich verändert. Nun sollte es besser heißen "Man will nicht immer was man bekommt" oder besser noch "Man will nicht immer was man will".
Warum ist das so? Wie kann man etwas wollen was man nicht will? Die Antwort ist ganz einfach: Beides ist richtig. Allerdings beschränkt sich das "Wollen" und das "Wollen wollen" auf zwei getrennt voneinander fungierenden Ebenen. Einerseits ist es unsere emotionale Ebene. Die "ich will"-, "ich möchte"- die "wenn ich dies und das..."-Ebene. Vollkommen egoistisch eigentlich und dennoch spiegelt sie lediglich unsre Gefühle Etwas oder Jemandem gegenüber wieder. Wehren können wir uns dagegen erst einmal nicht und wollen das auch nicht. Wir sind solange damit zufrieden und glücklich bis wir mit eben dieses Gefühlen direkt konfrontiert werden und instinktiv beginnen zu reflektieren. Nun tritt die zweite Ebene in den Ring und das Chaos beginnt. "Will ich was ich will?", "Ist es das was ich will?", "Reicht mir das?" und natürlich "Was passiert wenn ich bekomme was ich will?". Nun haben unsre Gefühle ihren ärgsten Feind getroffen. Unseren Verstand. Aus teilweise unerfindlichen Gründen macht uns dieser nur zu oft einen Strich durch die, bereits gezahlte, Rechnung. Wie der eingangs genannte Bungee-Jumper sucht unser Verstand automatisch nach Gründen weshalb das was wir eigentlich wollten plötzlich einen Fehler oder gar eine Gefahr darstellen könnte. Klar, das Seil reißt, der Jumper fällt, kurz gebremst, der in diesem Falle tödlichen Erdanziehung entgegen. Gefahr erkannt. Abteilung kehrt auf der Planke. Gefahr gebannt. Alles gut. Bis vielleicht auf die ein oder anderen skeptischen oder belächelnden Blicke. Eigentlich ganz einfach. Gefahren sind meist jedoch einfacher und klarer zu erkennen als Fehler. Wobei "Fehler" eventuell falsch ausgedrückt ist. Es ist mehr das Erkennen das man zu lange einem Ziel entgegen gefahren ist aber bereits mehrfach falsch abgebogen ist. Umkehren und alles auf Anfang? Das entspricht nun wirklich nicht unserer Natur und wäre wohl auch der falsche Ansatz. Haben wir doch auf unseren Wegen an so vielen wunderschönen Plätzen Rast gemacht und haben es dort genossen und uns wohl gefühlt. Vielleicht haben wir uns auch in diese Plätze verliebt und mit dem Gedanken gespielt unsre Reise an diesem Punkt für unbestimmte Zeit zu beenden. Ist das vielleicht das Ziel? Was macht den ursprünglichen Plan so begehrenswert wenn wir hier doch alles haben was wir wollen? Oder etwa nicht?
Gerne wären wir länger geblieben. Jedoch, nach reiflicher Überlegung, haben wir erkannt, dass es einen Grund gibt warum wir uns auf den Weg gemacht haben und dieser an dieser Stelle nicht gelöst werden kann. Wir müssen uns getrieben von unserem Ziel vor Augen weiter auf die Reise begeben. Das Problem ist nur keiner hat uns eine Karte gegeben. Keiner konnte sie uns geben. Sie existiert nicht. Wir selbst sind die Verantwortlichen zur Anfertigung dieser. Mit jedem Schritt den wir in diese oder jene Richtung gehen wächst sie heran. Wichtige Punkte markieren wir, halten wir in Erinnerung und vielleicht, wenn die Zeit reif dafür ist, kehren wir dorthin wieder zurück. Nicht grundlos haben wir an diesen Punkten innegehalten. Nicht umsonst die Zeit verbracht. Wir wären nicht wir selbst hätten wir es nicht gemacht. Wir wären nicht der der wir nun sind hätten wir diese Erfahrung nicht gesammelt. Hätten wir an diesem Punkt nicht gehalten und uns umgesehen, wären wir womöglich immer weiter in eine Richtung gefahren. Eine Richtung die sich von unserem ursprünglichen Ziel immer weiter entfernt. Und dennoch kann es sein, dass wir letztlich, am Ziel angekommen, feststellen, dass das was uns dort erwartet nicht das ist was wir wollen. Nun können wir uns glücklich schätzen auf unsren Irrwegen genügend Erfahrung gesammelt zu haben, genügend Punkte und Wege dorthin in unserer Karte eingezeichnet zu haben.
Wenn wir festgestellt haben, dass das was wir wollten nicht das ist was wir wollten, was wollen wir dann? Diese Frage ist so unendlich zu beantworten wie die Frage nach dem Sinn des Lebens selbst. Wobei sich diese Fragen im tieferen Sinn betrachtet doch ähneln. Was wollen wir? Wirklich. Den meisten Menschen mag es wohl gleich gehen. Kurzfristige Erfolge oder ähnliches sind zwar schön, man erfreut sich daran und denkt auch gerne wieder daran zurück. Auf Dauer aber gesehen sind sie weder erfüllend noch stillen sie unser Bedürfnis zur Lösung unseres Sinns. Was der Sinn ist muss, bis es eine allgemeingültige Antwort gibt, jeder für sich selbst entscheiden. Ob nun "42", die endlose Fortpflanzung oder etwas anderes.
Doch zurück zum Konflikt zwischen Verstand und Gefühl. Kopf und Bauch. Hirn und Herz.
Grundsätzlich ist es das Gefühl das einen überhaupt erst auf etwas womöglich tolles, wunderschönes und einzigartiges hinweist. Das ist und bleibt so. Die Gefühle demgegenüber werden sich nicht ändern. Auch nicht nach Einsatz des Verstandes. Daher ist es immer die richtige Entscheidung seinen Gefühlen zu vertrauen und sich zu trauen. Greift der Verstand jedoch zu tief oder zu überzeugend in die Geschehnisse ein, sollte man sich auch trauen einzuhalten zu reflektieren, abzuwägen und notfalls die Reise fortzusetzen. Punkt merken, markieren und niemals vergessen. Das heißt nicht, dass es ein Fehler war. Es bedeutet lediglich, dass es in diesem speziellen Moment nicht das war was wir wollten. Wirklich wollten.
Warum macht es unserem Verstand so viel "Spaß" uns den Spaß zu verderben? Nun ja, nennen wir unsere Gefühle einfach mal "Spaß" und unseren Verstand "Ernst". Aus Spaß wird ganz schnell Ernst. Mit Ernst ist nicht zu spaßen. Und mit Spaß erst nicht.
Wie kann man nun Spaß haben ohne mit Gefühlen zu spaßen oder sie gar zu verletzen? Ab einem gewissen Punkt, dem Punkt an dem der Verstand eintritt, wo es ernst wird, leider nur noch schwierig. Entweder spielen Gefühl und Verstand das selbe Lied oder die Disharmonie lässt nur einen einzigen Schluss zu.
Das mag nun alles ein wenig so klingen als würde sich das dem letzten Beitrag widersprechen. Doch genauer betrachtet tut es das nicht, denn wie gesagt: Wer sind wir ohne unsre Gefühle? Wo sind wir ohne sie? Vermutlich immer noch auf dem Weg.
In diesem Sinne, haltet auch hin und wieder mal an seht euch um. Seht womit euch das Leben überrascht. Was es für euch bereit hält. Eventuell ist das Ziel oder vielleicht sogar der eigentliche Sinn der Reise näher als ihr denkt.
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